Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, fährt mit dem Rad zum Amtsantritt: eine beeindruckende Geste, die viel Presse ausgelöst hat. Vielen Dank dafür, Cem!
Um die Mobilitäts- und Energiewende zu schaffen, brauchen wir zweifellos grosse Anstrengungen. Vor allem müssen wir vom Schneller und Schwerer im Verkehr wegkommen, „Leichtigkeit“ im Verkehr muss anders verstanden werden.
Unsere Autos sind dafür gemacht, dass sie schnell fahren können und weil auf unseren Autobahnen schnell gefahren wird, müssen sie sehr stabil sein, denn wenn einer von hinten mit 200 km/h ankommt (ist ja erlaubt) und nicht mehr bremsen kann (kann passieren), dann bin ich in meinem Mittelklassewagen Matsch. Jedes Tempolimit, ob 130, 120 oder 100 verbessert meine Überlebenschancen, denn der „Wumms“ wächst quadratisch mit der Geschwindigkeit. Bei 140 statt 100 ist die Wucht einfach doppelt so gross und bei 200 vier mal!
Ein Tempolimit auf Autobahnen rettet Leben, denn was passiert, wenn man ein Auto doppelt so stabil macht? Logisch, es wird fast doppelt so schwer.
Unter www.tempolimit.jetzt kann man die Positionen aller Abgeordneten nachschauen. Schreiben Sie doch Ihre Abgeórdneten im Wahlkreises an, wenn Sie die Positionierung nicht zufrieden stellt!
In der Stadt ist es ähnlich: 50 statt 30 macht ungefähr den 2,8-fachen Wumms. Deshalb brauchen wir flächendeckend Tempo 30!
Und es gibt einen Zusammenhang: die sicher gemachten Autobahn-Autos fahren ja auch in der Stadt. Sie nehmen viel Platz weg und machen das Radfahren in der Stadt viel gefährlicher als nötig.
Schade eigentlich, dass sich Cem Özdemir bis jetzt offenbar nicht zu einer Positionierung durchringen konnte!
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