Am 31.7.24 ist bei einem tragischen Verkehrsunfall ein 32-Jähriger so schwer verletzt worden, dass er 2 Tage später verstarb.
Der Mann wollte mit seinem Pedelec die Landesstraße L1150 zwischen Baltmannsweiler und Esslingen an der Bushaltestelle „Altbacher Weg“ überqueren, dabei wurde er von einem 19-jährigen Motorradfahrer überfahren.
Der Rettungshelikopter brachte ihn ins Krankenhaus, wo er nach Angaben der Polizei im Lauf des Freitags an den Unfallfolgen verstarb.
Die Kreisverbände des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs ADFC und des ökologischen Verkehrsclubs Deutschland VCD sprechen allen Freunden und Angehörigen des Getöteten ihr Beileid aus für den Verlust des geliebten Menschen!
Gleichzeitig wollen sie ein Zeichen setzen für mehr Sicherheit, insbesondere zum Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer.
Für Sonntag, 18.08.2024 14 Uhr laden sie ein zu einem Silent Ride, einer stillen Gedenkfahrt mit dem Fahrrad, wie sie nach tödlichen Unfällen mit Fußgängern und Radfahrern in vielen Städten weltweit durchgeführt wird. Die Radtour startet um 14 Uhr am „Froschkönig“ (Ecke Landhausstrasse/Pfostenackerweg) und führt in etwa einer Stunde zum Unfallort. Dort wird ein GhostBike, ein weiss angestrichenes Fahrrad, aufgestellt und mit Blumen und Kerzen geschmückt.
Diese Querung der Landstraße wird sowohl als Alltagsradverbindung wie auch von Wanderern und Freizeitradlern stark genutzt.
Die Strecke von Aichwald-Aichschiess nach Altbach ist mit den grünen Radwegweisern des Landkreises Esslingen ausgeschildert. Der Landkreis schreibt:
„Es ist bekannt, dass auf diesem Abschnitt der L1150 häufig zu schnell gefahren wird.“ beschreibt Thomas Albrecht vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub ADFC die Erfahrungen.
Petra Schulz vom ökologischen Verkehrsclub VCD kennt die Stelle aus eigener, schlechter Erfahrung: „Mir ist es selbst schon dort passiert, dass ich mich nach links und rechts einer komplett freien Fahrbahn versichert hatte. Beim Queren kamen dann plötzlich zwei Autos überholend im Wettrennen angerast. Ich konnte mich und mein Leben nur knapp retten indem ich voll in die Pedale getreten bin. Zu Fuß hätte ich keine Chance gehabt“
ADFC und VCD fordern von der zuständige Straßenverkehrsbehörde auf, den Unfall und die dort geltenden Regelungen zu überprüfen. 100 km/h an dieser stark frequentierten Querungsstelle seien nicht zu verantworten. Außerdem brauche es regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen um weiteren schweren Unfällen vorzubeugen. Aktuell sehen die beiden Mobilitätsverbände dort erhebliche Sicherheitsrisiken für schwächere Verkehrsteilnehmer. Sie fordern die Behörden auf, die Vision Zero der Landesregierung umzusetzen, also das Ziel von Null Verkehrstoten anzustreben.
Dazu fordern sie ein sicheres Radwegenetz. Routen auszuweisen reiche nicht. Nur auf einem lückenlosen Netz würden die Menschen häufig das Rad wählen und ganz nebenbei auch die Umwelt schonen und ihre Gesundheit stärken.
Die Kommentare sind geschlossen.