Sa. 20.11.2021 Start 14 Uhr, Filharmonie
Jetzt Bundesverkehrswegeplan nachhaltig neu gestalten
Während der aktuellen Koalitionsverhandlungen und vor Beginn des Planfeststellungsverfahrens zum B27-Ausbau wollen wir mahnen, dass mit dem geltenden Bundesverkehrswegeplan und einem B27 Ausbau die Klimaziele im Verkehr nicht erreichbar sind.
Als gemeinsamer Korso mit Fahrrädern und Traktoren befahren wir die B27 und senden ein deutliches Signal nach Berlin:
Jetzt Mobilität klimagerecht organisieren anstatt den rückwärtsgewandten Bundesverkehrswegeplan durchzuziehen.
Gemeinsam mit dir wollen wir für flächeneffiziente und klimafreundliche Mobilität mit ÖPNV, Fuß- und Radmobilität als Grundversorgung und deutlich weniger Kfz-Verkehr aud die Straße gehen.
So erhalten wir wertvolle Filderböden für regionale Nahrungsmittel und gewinnen Naherholung, lebenswerte Fildern mit klimagerechter Mobilität für alle.
Wir fordern daher statt noch mehr Kfz-Verkehr, Lärm und Flächenverbrauch jetzt den Umbau des Bundesverkehrswegeplans in einen nachhaltigen Mobilitätsplan. Statt einem 6- oder gar 8-spurigen B27-Ausbau muss jetzt die Mobilitätswende umgesetzt werden, sodass alle Menschen sicher unterwegs sind.
Weitere Infos u.a. zu den zahlreichen Zubringerradtouren unter
https://radbuendnis-filder.de/b27_demo/

Hintergrund:
Anfang 2022 soll das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der B27 bei Filderstadt, von 4 auf 6+2-Fahrspuren, starten. Der Bund hatte das Projekt in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen, um die 91.700 Kfz-Fahrten pro Tag in 2018, bis 2035 um gut 24% zu erhöhen.
Klar ist aber: Die Pariser Klimaverträge und die Umsetzung des Sektorenziels im Verkehr laut jüngst verabschiedetem Klimaschutzgesetz sind bindend und gelingen nur, wenn Politik Mobilität mit deutlich weniger Kfz-Fahrten organisiert.
Mit einem Korso auf der B27 wollen die Organisator:innen vom Radbündnis Fildern, dem Bund Naturschutz, dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub, dem Verkehrsclub Deutschland e.V. und der Schutzgemeinschaft Filder und viele andere die neue Bundesregierung auffordern, den B27-Ausbau nicht weiter zu verfolgen uns stattdessen ein deutlich effizienteres und klimafreundliches Mobilitätssystem zu organisieren.
Die dann 36 m breite B27 würde schon beim Bau und der damit verbundenen Flächenversiegelung erhebliche Klimaschäden anrichten. Einmal in Betrieb, rufen die zusätzlichen Fahrspuren noch mehr klimaschädliche Autofahrten hervor. Das gehe auch so aus der Prognose des mit der Planung beauftragten Regierungspräsidiums hervor.
Viele Befürworter:innen machten sich Illusionen über die verkehrliche Wirkung. Der Ausbau ist grundsätzlich keine zielführende Maßnahme, um Mobilität zukunftsfähig zu organisieren. Anfänglich tritt nach einer Erweiterung zwar eine verkehrliche Entspannung ein. Nach kurzer Zeit werden aber dadurch noch mehr Menschen zu noch mehr Autofahrten animiert, die dann wieder Staus verursachten.
Zum Opfer fallen würden dem Ausbau und der Großbaustelle zudem viel wertvoller Ackerboden und klimaregulierende Grünzüge. Schon heute fehlt den Filderbauern Anbaufläche, um die Nachfrage für regional angebaute Lebensmittel zu befriedigen. Diese sind aber unabdingbar für eine klimagerechte und zukunftsfeste Versorgung mit Nahrungsmitteln aus der Region.
Die veranschlagten 250 Millionen € Investitionssumme müssen jetzt zukunftsfähig eingesetzt werden für ein erheblich verbessertes Bus- und Bahnnetz und sichere und attraktive Fuß- und Radverbindungen. Ein solcher Umweltverbund schafft gute Mobilität für alle mit deutlich weniger Autos und damit auch weniger Fahrspuren und Parkplätzen.
Auch finanziell zahle sich die Mobilitätswende aus, wie die aktuelle Studie von Prof. Dr. Christian Böttger von der HTW Berlin aufzeigt.
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